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Über das genaue Verhältnis zwischen Philosophie und Wissenschaft herrscht seit jeher Uneinigkeit. Klar ist, dass bei Fragen zur Natur und Erfassbarkeit des Geistes philosophische wie auch wissenschaftliche Erkenntnisse von Bedeutung sind. In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen gilt es daher, philosophische Methoden mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu kombinieren.

Die Philosophie des Geistes beschäftigt sich mit Fragen nach dem Verhältnis von Körper und Geist. Die aktuelle Diskussion dazu wird u.a. von folgenden Fragen geprägt:

  • Ist der menschliche Geist nichts anderes als eine komplexe Leistung des Gehirns oder gibt es doch eine vom Körper unabhängige Seele?
  • Wird es eines Tages Maschinen geben, die denken und fühlen wie wir?
  • Können wir frei und verantwortlich sein, wenn unser Wollen von Vorgängen in unserem Gehirn abhängt?
  • Überwiegen angesichts der Möglichkeiten des medizinischen Fortschritts eher die Chancen oder die Risiken?

Eine sachlich angemessene Diskussion dieser Fragen ist nur möglich, wenn man die Erkenntnisse, Einsichten und Arbeitsweisen der Neuro- und Kognitionswissenschaften berücksichtigt, die die Aufgabe haben, Verhalten, Kognition, KI und Gehirn wissenschaftlich zu erforschen. Schon allein deshalb sollten Philosophinnen und Philosophen, die sich für geistesphilosophische Fragen interessieren, mit den grundlegenden Methoden und Ergebnissen dieser Wissenschaftsbereiche vertraut sein.  

Umgekehrt bietet die Philosophie ausgefeilte Systeme begrifflicher Unterscheidungen, die dazu verwendet werden können, wissenschaftliche Erkenntnisse zu strukturieren und zu bewerten. So befasst sich die Wissenschaftstheorie mit den Arbeitsweisen, Erklärungspraktiken und Geltungsansprüchen wissenschaftlicher Disziplinen, um dessen erkenntnistheoretische Implikationen zu beleuchten. Im Gegensatz dazu befasst sich die Ethik mit moralischen Fragen in Forschung und Gesellschaft, in denen die Natur des Geistes und die Rolle des Körpers von besonderer Bedeutung sind.

Fragen dieser Art können werden am besten von denen beantwortet, die gleichzeitig in der Philosophie und in den Neuro- und Kognitionswissenschaften zuhause sind, und die sich die jeweiligen Perspektiven, Fragestellungen und Erklärungsstandards dieser Disziplinen zu eigen gemacht haben. Die PNK-Studiengänge bieten daher ein Studienprogramm, das neben Grundkenntnissen in den Neuro- und Kognitionswissenschaften eine fundierte philosophische Ausbildung vermittelt. Darin werden die Philosophie des Geistes und Wissenschaftstheorie besonders hervorgehoben, aber auch andere philosophische Bereiche wie z.B. die Ethik und die Technikphilosophie abgedeckt. Besonders geschult werden dabei begriffliche Klarheit, der Sinn für argumentative Zusammenhänge, und das Verständnis komplexer Theorien.

 

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Letzte Änderung: 10.12.2023 - Ansprechpartner: Alexander Staudacher